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Schwellung in der Kniekehle: Die Bakerzyste

Die Ursache für Schwellung, Schmerzen oder aber auch ein unangenehmes Spannungsgefühl in der Kniekehle kann in vielen Fällen eine sogenannte Bakerzyste sein. Eine Bakerzyste, auch Poplitealzyste genannt, ist eine mit Flüssigkeit gefüllte Schwellung, die sich hinter dem Knie bildet.

Die Behandlung von Bakerzysten umfasst häufig Übungen zur Stärkung der Muskeln um den betroffenen Bereich, Ruhe und Vereisung des betroffenen Bereichs sowie Physiotherapie. Eine Operation ist in manchen Fällen notwendig, wenn konservative Behandlungen nicht anschlagen. In sehr seltenen Fällen kann eine Bakerzyste aufplatzen und Gelenkflüssigkeit in andere Körperteile austreten lassen, was zusätzliche Komplikationen verursacht.

Im folgenden Beitrag erkläre ich Ihnen, was genau eine Bakerzyste ist, warum es dazu kommt und vor allem was man tun kann, um die Schwellung oder die Schmerzen, sowie die Spannung zu reduzieren.

ÜBERSICHT

Dr. Martin Gruber während einer OP - Arthroskopie bei Meniskusriss

Was ist eine Bakerzyste?

Eine Bakerzyste (benannt nach William Morrant Baker, englischer Chirurg) bezeichnet eine Zyste im Bereich der Kniekehle. Genau genommen handelt es sich um eine Ausstülpung der Kniegelenkskapsel durch einen erhöhten intraartikulären Flüssigkeitsdruck zwischen dem mittleren Anteil des Musculus gastrocnemius und dem Musculus semimembranosus.

Was ist eine Zyste?

Eine Zyste ist eine sackartige Gewebetasche, die mit Luft, Flüssigkeit oder anderem Material gefüllt ist. Zysten können sich an jeder Stelle des Körpers bilden und durch eine Infektion, ein Tumorwachstum oder ein Trauma verursacht werden. Je nach Größe und Lage können Zysten Schmerzen oder Unbehagen verursachen. Einige Zysten sind harmlos und müssen nicht behandelt werden, es sei denn, sie infizieren sich oder verursachen erhebliche Symptome. Andere Zysten müssen möglicherweise chirurgisch entfernt werden, wenn sie die Organfunktion beeinträchtigen oder Druck auf umliegende Organe und Gewebe ausüben. Die Art der Zyste bestimmt, welche Methoden für ihre Behandlung zur Verfügung stehen.

Anatomische Darstellung einer Bakerzyste
Älterer Mann mit Arthritis

Wer ist von einer Bakerzyste betroffen?

Eine Baker-Zyste tritt am häufigsten bei Erwachsenen im Alter zwischen 40 und 70 Jahren auf, kann aber in jedem Alter auftreten. Menschen mit Arthritis, Gicht oder anderen entzündlichen Gelenkerkrankungen haben ein höheres Risiko, eine Bakerzyste zu entwickeln. Frauen sind etwas häufiger von dieser Erkrankung betroffen als Männer. Personen, die anstrengende körperliche Aktivitäten ausüben, bei denen das Knie wiederholt bewegt wird, haben ebenfalls ein erhöhtes Risiko, eine Bakerzyste zu entwickeln.

Generell ist zu sagen, dass mit zunehmendem Alter die Bildung einer Bakerzyste immer wahrscheinlicher wird, da Knie- und Gelenkprobleme ohnehin zunehmen, je älter man wird. Dennoch ist es nicht unmöglich, auch in jungen Jahren unter einer Bakerzyste zu leiden.

Welche Ursachen gibt es für eine Bakerzyste?

Meist kommt es zur Ausbildung einer Bakerzyste aufgrund von chronischen oder traumatischen Meniskus- oder Knorpelschäden. Neben diesen Gründen können auch eine Abnützung des Kniegelenks (Gonarthrose) oder Erkrankungen der Synovialis, wie eine rheumatoide Arthritis und Kollagenosen Ursache für die chronische Ergussbildung sein.

Aufgrund des Reizzustandes kommt es zu einem ständigen Reiben im Kniegelenk, dieses führt zu einer gesteigerten Produktion von Gelenksflüssigkeit (Synovia) im Körper und macht sich schließlich als zystische Aussackung in der Kniekehle bemerkbar. Zu Beginn besteht eine Verbindung zwischen der Zyste und dem Kniegelenk, die Gelenkkapsel kann bei Druckanstieg jedoch im Laufe der Zeit nachgeben und eine eigenständige, abgekapselte Zyste ausbilden.

Dr. Martin Gruber während einer Knieoperation

Symptome einer Bakerzyste

In vielen Fällen verursacht die Bakerzyste keine Schmerzen. Drückt sie bei Zunahme der Schwellung allerdings auf Gefäße und Nerven, kann es zu Beschwerden kommen. Die Symptome sind daher meist von der Größe der Zyste und der Belastung des Kniegelenks abhängig.

Betroffene Patient:innen klagen über ein Druckgefühl in der Kniekehle, welches vor allem bei Beugung des Kniegelenks auftritt. Zu den häufig angegebenen Beschwerden zählen Schmerzen in der Kniekehle und der oberen Wadenmuskulatur, eine wiederkehrende druckempfindliche Schwellung oder bei sehr großen Zysten eine Bewegungseinschränkung.

Durch den angesprochenen Druck auf Gefäße und Nerven kann es als weiteres Symptom zu einem Taubheitsgefühl (Parästhesien) oder zu Durchblutungsstörungen im betroffenen Bein kommen. Auch das Ausbilden einer Thrombose ist, wenn auch selten, möglich. Im schlimmsten Fall kann die Bakerzyste platzen und so zu plötzlich einsetzenden heftigen Schmerzen des Kniegelenks oder des gesamten Unterschenkels führen. Dabei kann es zu bei starker Schwellung und Entzündungserscheinungen am betroffenen Bein zur Ausbildung eines Kompartmentsyndroms kommen.

Bei Ruhigstellung können die Symptome allerdings auch rasch wieder zurück gehen oder sogar ganz verschwinden.

Knieexperte Dr. Martin Gruber

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Diagnose einer Bakerzyste

Umfang einer genauen Diagnose sind das Erfassen des Krankheitsverlaufs im Zuge einer sorgfältigen Anamnese inklusive eventueller Vorerkrankungen, sowie eine klinische Untersuchung des betroffenen Kniegelenks. Eine Bakerzyste kann ab einer Größe von etwa zwei Zentimetern im mittleren Kniekehlenbereich getastet werden. Durch die Schwellung kann die Beugung im Kniegelenk im Seitenvergleich vermindert sein. Zusätzlich sind Zeichen einer Thrombose oder Zeichen von Taubheitsgefühlen möglich.

Neben der klinisch-manuellen Untersuchung kann die Diagnose durch einen Ultraschall (Sonographie) oder eine Magnetresonanztomographie (MRT) bestätigt werden. Sonographisch zeigt sich eine echofreie Raumforderung mit hinterer Schallverstärkung. Die MRT hilft, die exakte Größe und genaue Ausdehnung der Bakerzyste darzustellen und gibt zusätzlich Aufschluss über mögliche Ursachen der Entstehung, wie z.b. einem Meniskus- oder Knorpelschaden.

Dr. Martin Gruber während der Operation einer Baker-Zyste

Therapie und Behandlungsmöglichkeiten einer Bakerzyste

Die Behandlung der Bakerzyste umfasst ein Spektrum an Optionen, von operativen bis hin zu konservativen Ansätzen. Bakerzysten, die keine Beschwerden verursachen und oft als Zufallsbefund entdeckt werden, bedürfen keiner spezifischen Therapie. Allgemein sollte sich die Therapie einer Bakerzyste auf die Behandlung der zugrunde liegenden Erkrankung bzw. Ursache der Entstehung fokussieren.

Konservative Therapie

In vielen Fällen bildet sich die Bakerzyste bereits nach Schonung des Kniegelenkes zurück. Als konservative Therapieoptionen neben der Ruhigstellung können schmerzstillende und entzündungshemmende Medikamente, sowie Physiotherapie zum Einsatz kommen. Eine Punktion der Bakerzyste ist zwar möglich, bringt oft jedoch nur eine kurzzeitige Beschwerdebesserung und birgt die Gefahr einer Neuentstehung.

Am wichtigsten ist die Behandlung der zugrunde liegenden Ursache für die Bakerzyste, wie eines möglichen Meniskus- oder Knorpelschadens. Diese können in vielen Fällen durch eine Arthroskopie saniert werden. Nach Behebung des Schadens im Gelenk kommt es in den meisten Fällen zur Rückbildung der Zyste.

Mann während einer Physiotherapie-Behandlung

Behandlung durch Operation

Bei ausgeprägten und anhaltenden Beschwerden der Zyste in der Kniekehle kann diese operativ entfernt werden. Selten gelingt dies allerdings arthroskopisch, meist bedarf es hierfür eines offenen Verfahrens. Die Bakerzyste wird bis zur Verbindung mit der Gelenkskapsel freigelegt und im Ganzen entfernt.

Eine Bakerzyste wird oft als Zufallsbefund entdeckt und bleibt asymptomatisch. Mitunter kann es allerdings zu Schwellung, Schmerzen und Bewegungseinschränkung bis hin zu möglichen Komplikationen kommen. Dann ist es wichtig, die genaue Ursache für die Entstehung zu erfassen und im Anschluss entsprechende Behandlungsmöglichkeiten einzuleiten.

Als Kniespezialist stehe ich Ihnen bei Beschwerden jederzeit gerne zur Verfügung und helfe Ihnen bei der Diagnose und der Behandlung einer Bakerzyste.

Dr. Martin Gruber während einer Knieoperation

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