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Das Knochenmarködem: Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten

Das Knochenmarködem: Ursachen, Symptome und Behandlungs-möglichkeiten

Behandlung bei Ihrem Orthopäden aus Wien

Haben Sie schon einmal von einem Knochenmarködem gehört? Wenn nicht, sind Sie nicht allein. Viele Menschen sind sich dieses Zustands und seiner potenziellen Auswirkungen auf die Gesundheit ihrer Knochen nicht bewusst. Ein Knochenmarködem kann jedoch erhebliche Schmerzen und Bewegungseinschränkungen verursachen und die Lebensqualität der Betroffenen stark beeinträchtigen.

Wir möchten diese Gelegenheit nutzen und Ihnen erklären, was ein Knochenmarködem ist, wie es entsteht und welche Symptome darauf hinweisen können. Ebenfalls werden wir auf die diagnostischen Verfahren eingehen, die zur Erkennung eines Knochenmarködems eingesetzt werden, sowie auf die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten und Präventionsstrategien.

ÜBERSICHT

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Was ist ein Knochenmarködem?

Ein Knochenmarködem (auch Knochenmarködem-Syndrom oder engl. „bone marrow edema“, „bone bruise“(=Knochenprellung)) ist eine Erkrankung, bei der es zu einer Ansammlung von Flüssigkeit im Knochenmark, dem schwammartig strukturierten (da geht’s nicht um Konsistenz sondern um Struktur) Gewebe im Inneren der Knochen, kommt. Dieses Ödem kann verschiedene Ursachen haben. Typischerweise ist es eine Reaktion auf eine Verletzung, Überlastung, entzündliche Erkrankungen oder degenerative Prozesse. Es kann zu erheblichen Schmerzen und Bewegungseinschränkungen führen, was eine frühzeitige Diagnose und Behandlung besonders wichtig macht.

Patient leidet an Knieschmerzen aufgrund von Knochenmarkoedem

Wo kann ein Knochenmarködem auftreten?

Ein Knochenmarködem kann in verschiedenen Knochen und Gelenken des Körpers auftreten. Häufig betroffen sind die gewichttragenden Gelenke, aber auch andere Bereiche können betroffen sein. Hier sind einige der häufigsten Lokalisationen für ein Knochenmarködem:

Arzt zeigt Knochenmarkoedem an künstlichem Gelenk

Ein Knochenmarködem kann prinzipiell in jedem Knochen auftreten, da das Knochenmark in allen Knochen vorhanden ist. Die Symptome und die Behandlung variieren je nach betroffenem Bereich und der zugrunde liegenden Ursache.

Ursachen von Knochenmarködemen

Ein Knochenmarködem kann durch eine Vielzahl von Faktoren verursacht werden. Hier sind die häufigsten Ursachen:

Das Knochenmarködem ist in den Frühphasen einer Osteonekrose Ausdruck der bestehenden Durchblutungsstörung.

Stressfrakturen und Unfälle als Auslöser

Überlastung

Patient leidet unter Knochmarkoedem

Erkrankungen wie Osteoporose, Arthrose und Krebs als Risikofaktoren

Weitere Ursachen für die Entstehung eines Knochenmarködems kann z.B. die Reaktion des Knochens auf andere Erkrankungen sein, wie z.B.

Arzt erklärt Knochenmarkoedem an Skellet

Stoffwechselerkrankungen

Erkrankungen wie Diabetes mellitus oder Gicht können zur Entwicklung von Knochenmarködemen beitragen und das Auftreten eines solchen begünstigen.

Symptome des Knochenmarködems

Ein Knochenmarködem kann eine Vielzahl von Symptomen verursachen, die je nach Schweregrad und betroffener Region variieren.

Schmerzen

Der häufigste und oft erste Hinweis auf ein Knochenmarködem sind Schmerzen, die typischerweise tief und dumpf sind. Diese Schmerzen treten meist im betroffenen Bereich auf und verstärken sich bei Belastung. In fortgeschrittenen Fällen können die Schmerzen auch in Ruhe auftreten, was die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen kann.

Patient leidet an Schwellung am Kniegelenk

Schwellung und Druckempfindlichkeit

Eine Schwellung im betroffenen Bereich kann sichtbar sein oder als Druckempfindlichkeit empfunden werden. Dies ist ein typisches Zeichen für die Ansammlung von Flüssigkeit im Knochenmark und kann bei der klinischen Untersuchung festgestellt werden. Der betroffene Bereich kann auch bei Berührung schmerzhaft sein.

Bewegungseinschränkung

Ein weiteres Symptom ist die eingeschränkte Beweglichkeit des betroffenen Gelenks. Dies kann dazu führen, dass alltägliche Bewegungen wie Gehen, Bücken oder Heben schmerzhaft und schwierig werden. Patienten neigen oft dazu, Schonhaltungen einzunehmen oder das Gangbild zu verändern, um den betroffenen Bereich zu entlasten.

Wärmegefühl

In einigen Fällen kann der betroffene Bereich warm anfühlen, was auf eine entzündliche Reaktion hinweisen kann. Dies ist jedoch nicht immer der Fall und hängt von der zugrunde liegenden Ursache des Ödems ab.

Diese Symptome machen deutlich, wie vielseitig und beeinträchtigend ein Knochenmarködem sein kann. Eine frühzeitige Diagnose und gezielte Behandlung sind entscheidend, um die Beschwerden zu lindern und die Beweglichkeit wiederherzustellen.

Diagnose des Knochenmarködems

Die Diagnose eines Knochenmarködems beginnt mit einer gründlichen klinischen Untersuchung und der Erhebung der Krankengeschichte durch den Arzt, wobei spezifische Symptome wie Schmerzen und Schwellungen im Vordergrund stehen. Um die Diagnose zu bestätigen und das Ausmaß des Ödems zu bestimmen, wird häufig eine Magnetresonanztomographie (MRT) eingesetzt, da sie die Flüssigkeitsansammlungen im Knochenmark präzise darstellen kann. Röntgenaufnahmen sind meist weniger hilfreich, da sie das Knochenmarködem nicht direkt sichtbar machen können. In einigen Fällen können zusätzliche bildgebende Verfahren wie Computertomographie (CT) oder Ultraschall ergänzend eingesetzt werden, um andere mögliche Ursachen der Beschwerden auszuschließen. 

Frau klagt über Schmerzen im Handgelenk aufgrund von Knochenmarködeom

Blutuntersuchungen können ebenfalls durchgeführt werden, um entzündliche oder systemische Ursachen zu identifizieren. Die Kombination dieser diagnostischen Maßnahmen ermöglicht eine genaue Bestimmung der Ursache und des Ausmaßes des Knochenmarködems, was für die Wahl der geeigneten Therapie entscheidend ist.

Behandlung eines Knochenmarködems

Die Behandlung eines Knochenmarködems richtet sich nach der zugrunde liegenden Ursache und dem Schweregrad der Symptome.

Konservative Therapie

Ein häufiger Ansatz ist die konservative Therapie, die auf eine Schonung und Entlastung des betroffenen Bereichs abzielt. Patienten werden oft angehalten, die betroffene Extremität zu schonen und Aktivitäten zu vermeiden, die den Schmerz verstärken könnten. Entzündungshemmende Medikamente können helfen, die Beschwerden zu lindern und die Entzündung zu reduzieren. Physiotherapie spielt ebenfalls eine wichtige Rolle, indem sie spezifische Übungen anbietet, die die Beweglichkeit verbessern und die Muskulatur stärken, um das betroffene Gelenk zu entlasten.

Röntgenaufnahmen von Fuß

Interventionelle Maßnahmen

Interventionelle Maßnahmen können in schwerwiegenden Fällen notwendig sein, insbesondere wenn konservative Behandlungen keine ausreichende Linderung bringen. Dies kann die Durchführung von Infusionstherapien oder intraossären Injektionen umfassen, um die Schwellung zu reduzieren und die Heilung zu fördern. In seltenen Fällen kann ein chirurgischer Eingriff in Erwägung gezogen werden, beispielsweise eine Dekompression, um den Druck im Knochenmark zu verringern.

Ganzheitlicher Behandlungsansatz - Änderung des Lebensstils

Ein ganzheitlicher Behandlungsansatz schließt oft auch die Anpassung des Lebensstils mit ein, einschließlich Ernährungsberatung und der Vermeidung von Risikofaktoren, die die Erkrankung verschlimmern könnten. Die regelmäßige Nachsorge und Kontrolle durch einen entsprechenden Arzt ist essenziell, um den Heilungsprozess zu überwachen und gegebenenfalls die Therapie anzupassen. Mit einer kombinierten Therapie, die konservative, medikamentöse und gegebenenfalls interventionelle Ansätze integriert, können die meisten Patienten eine signifikante Verbesserung ihrer Symptome und eine Wiederherstellung der Funktion erreichen.

Operative Behandlung eines Knochenmarködems

In einigen Fällen, in denen konservative und medikamentöse Therapien keine ausreichende Linderung bringen, kann eine operative Behandlung eines Knochenmarködems erforderlich sein.

Dekompressionsoperation

Eine der häufigsten chirurgischen Methoden ist die Dekompressionsoperation. Dabei wird ein kleiner Bohrkanal in den betroffenen Knochen eingebracht, um den Druck im Knochenmark zu verringern und die Durchblutung zu verbessern. Diese Technik, auch als Kernbohrung oder core decompression bekannt, zielt darauf ab, den Heilungsprozess zu fördern, indem sie den inneren Druck reduziert und neuen Knochenwachstum ermöglicht.

Operation des Knochenmarkoedom

Autologe Knochentransplantation

Eine weitere chirurgische Option ist die Autologe Knochentransplantation, bei der gesundes Knochengewebe aus einem anderen Bereich des Körpers entnommen und in das betroffene Gebiet transplantiert wird. Dies kann helfen, den Knochen zu stabilisieren und die Heilung zu unterstützen.

IntraOsseous BioPlasty – Operation mit Knochenersatzstoffen

IntraOsseous BioPlasty (kurz IOBP), eine Operationsmethode die durch Knochenersatzstoffe wie PliaFXPak profitiert, bietet neben den anderen genannten Behandlungsmöglichkeiten eine sehr effektive Lösung zur Therapie von Knochenmarködemen. Diese Behandlungsform zeichnet sich durch seine biokompatiblen Knochenfasern aus, welche zur Stabilisierung und Regeneration des geschädigten Knochens beitragen. Diese Materialien fördern die natürliche Heilung, reduzieren Entzündungen und können dazu beitragen, die mit Knochenmarködemen assoziierten Schmerzen zu lindern. Sie bieten eine effektive Lösung zur Wiederherstellung der strukturellen Integrität des Knochens und ermöglichen den Patienten somit eine gesteigerte Lebensqualität.

Künstliches Gelenk - Endoprothetik

Bei schwerwiegenderen Fällen, insbesondere wenn das Knochenmarködem mit einer zugrunde liegenden Knochennekrose (z.B. Hüftkopfnekrose) einhergeht, kann eine endoprothetische Versorgung erforderlich sein. Dies bedeutet, dass das betroffene Gelenk durch eine Prothese ersetzt wird, um die Funktion wiederherzustellen und die Schmerzen dauerhaft zu lindern.

Knochenmarkoedem an der Wirbelsäule

Die Entscheidung für eine operative Behandlung hängt von mehreren Faktoren ab, darunter der Schweregrad des Ödems, die zugrunde liegende Ursache, die allgemeine Gesundheit des Patienten und das Ansprechen auf andere Therapieformen. Vor einer Operation wird der Arzt alle konservativen und medikamentösen Möglichkeiten ausgeschöpft haben und den Patienten umfassend über die potenziellen Risiken und Vorteile des Eingriffs aufklären.

Durch eine sorgfältige Planung und Nachsorge kann eine operative Behandlung die Lebensqualität der Patienten erheblich verbessern und eine nachhaltige Linderung der Symptome bewirken.

Fazit

Die Behandlung und Prävention eines Knochenmarködems erfordert ein umfassendes Verständnis der zugrunde liegenden Ursachen und eine sorgfältig abgestimmte Therapie. Durch eine Kombination aus konservativen, interventionellen und in schweren Fällen operativen Maßnahmen können die Symptome effektiv gelindert und die Lebensqualität der Betroffenen deutlich verbessert werden. Es ist wichtig, frühzeitig auf Schmerzen und Bewegungseinschränkungen zu reagieren und einen Facharzt aufzusuchen, um eine genaue Diagnose zu erhalten. Mit der richtigen Behandlung und einer gezielten Nachsorge stehen die Chancen gut, dass Patienten ihre Beweglichkeit zurückgewinnen und langfristig beschwerdefrei bleiben.

Sie haben die Vermutung, an einem Knochenmarködem zu leiden? Vereinbaren Sie einen Termin zur Abklärung! Gerne stehe ich Ihnen für weitere Fragen zur Verfügung!

Schmerzen im Handgelenk aufgrund von Knochenmarkoedem