Osteochondritis dissecans
Als Osteochondritis dissecans bezeichnet man eine meist traumatisch bedingte Knochennekrose eines bestimmten Gelenksflächenanteils und kann mit einer Ablösung eines Gelenkflächenfragments einhergehen. Es können alle Gelenke des menschlichen Körpers betroffen sein, wobei am häufigsten das Kniegelenk in der Wachstumsphase erkrankt. Häufig kommt es durch Mikro- oder Makrotraumata zu einer subchondralen Vaskularisationsstörung im betroffenen Knochenareal.
Je nach Krankheitsstadium kann sich im Verlauf das geschädigte Knorpel-Knochenfragment als Dissekat (sog. Gelenksmaus) aus der Gelenksfläche lösen und eine Defektstelle (sog. Mausbett) hinterlassen.
Diagnose und Behandlung
Unsere erst 17-jährige Patientin war 5 Wochen zuvor auf ihr rechtes Kniegelenk gefallen und hatte seither starke Schmerzen. Eine Erstuntersuchung erfolgte im Krankenhaus und es wurde Schonung für 4 Wochen verordnet. Bei der Erstvorstellung in unserer Ordination zeigte eine aktuelle MR-tomografische Untersuchung eine deutliche Verschlechterung im Vergleich zum Vorbefund. Bei der Patientin lag eine Osteochondritis dissecans am medialen Femurcondyl rechts im Stadium 3, also bereits ein gelöster, freier Gelenkskörper mit einer Größe von 3x2cm in der Belastungszone vor. Die Patientin wurde zeitnah chirurgisch versorgt, das Knorpel-Knochenfragment angefrischt und refixiert. Dadurch wurde die physiologische Form des Kniegelenks rekonstruiert und vor allem aufgrund des jungen Alters der Patientin eine adäquate Funktionsfähigkeit und Sporttauglichkeit wiederhergestellt.